Direkt zum Hauptbereich

Posts

Gustav rettet die Ruder-WM in Wedau

Im ehemaligen Pumpwerk Alte Emscher herrschte Alltag. Werner Knorb stand barfuß im Batikhemd zwischen Kacheln und Eisenträgern und ließ die Tuba vibrieren, als wolle er den Rheinpegel in Schwingung bringen. Unter dem Vibraphon lagen die Herren Dackel Gustav und Fritz ausgestreckt, beide auf dem Rücken, Pfoten nach oben, Lefzen schlaff im Schlaf. Dann vibrierte das Smartphone auf der alten Werkbank. Zuerst leise, dann insistierend. Knorb senkte das Mundstück, blickte mürrisch auf das Display: „Dietz DuisburgSport“. „Professor Knorb? Hier spricht der Veranstaltungsleiter der Ruder-WM. Wir haben Mufflons. Eine ganze Herde blockiert den Leinpfad an der Regattastrecke in Wedau. Hier geht gar nichts! Wir brauchen Sie – und Ihre Dackel.“ Knorb legte die Tuba ab, schob die florale Brille zurecht und murmelte: „Oh, ha.“ Gustav hob im Schlaf ein Ohr. Fritz schnaufte, als wolle er schon jetzt protestieren. „Also wirklich“, begann er, die Fliege zurechtrückend, „für Mufflons ist die Abteilung L...
Letzte Posts

Knorb live bei ARD Jazz

  Nikals Wandt:  „ARD Jazz – das Magazin. Jeden Mittwoch um 22 Uhr melden wir uns mit dem wöchentlichen Jazz-Update. Heute mit Neuerscheinungen – aber auch mit grundsätzlichen Gedanken zu Jazz und Politik. Später im Gespräch: der bekannte Jazzschimpanse Prof. Werner Knorb , Leiter des Jazzlabors im ehemaligen Pumpwerk Alte Emscher in Duisburg-Meiderich. Ich habe mit ihm über seine gerade erschienene Autobiografie "Jazz mit dickem Fell" gesprochen – und über seine kulturpolitischen Forderungen. Unser musikalisches Intro kommt heute von Quincy Jones – ein Stück von 1969: ‚Killer Joe‘. Ich bin Niklas Wandt. Hallo!“ [Musikeinlage] Wandt (ruhig, fast flüsternd): „‚The weapon that we will use is the cool one‘ – das hat Dizzy Gillespie einmal gesagt. Für meinen heutigen Gast war das vielleicht mehr als nur ein Satz. Für ihn war es Überlebensstrategie. Geboren im Duisburger Zoo, aufgewachsen zwischen Gitterstäben, Besuchern und eingestreuten Sägespänen. Heute Professor für Jazztheor...

TV-SKANDAL: Knorb-Chaos beim KÖLNER TREFF - Nur BILD berichtet ALLES

Walzer-König und Panflöten-Gott ZERFETZEN Beisenherz! Köln – Was für eine Blamage für den WDR live im TV! Ein vermeintlich gemütlicher „Kölner Treff“ wird zum Schlachtfeld. Talkmaster Micky Beisenherz (48) hat den Bogen überspannt. Zu Gast: Star-Geiger André Rieu (76), Panflöten-Legende Gheorghe Zamfir (84) und der weltbekannte Jazz-Schimpanse Professor Dr. Werner Knorb – eigentlich eingeladen, um über sein neues Album „Brass Beauty“ zu sprechen: Internationale Jazzstars spielen in Duisburgs ehemaligem  Pumpwerk Alte Emscher . TV-Eklat der Extraklasse! Beisenherz, wie immer süffisant, schien Knorbs künstlerische Klasse bewusst zu ignorieren und ihn nur auf seine Spezies zu reduzieren. Als Knorb gerade seine florale Brille zurechtrückte, stichelte der Moderator: „Herr Professor Knorb, mal ehrlich, Hand aufs Herz: Spendet der WDR Ihre Gage eigentlich direkt an den Zoo Duisburg? Also, sind Sie nur der Exot, der die Quote sichert?“ RIEU: „SIE SIND KEIN GENTLEMAN!“ Damit war der Damm ...

Pflaumenmus über die Atlantikbrücke

  Knorb war mies drauf. Schon seit Tagen lief nichts. Rieu fuchtelte mit der Geige, Zamfir pustete ins Panflötenholz – alles scheiße. Kein Pflaumenmus weit und breit. In Meiderich stand sonst immer ein Vorrat im Regal, hier in New York: Fehlanzeige. „Ich brauche meinen Schmierstoff“, knurrte Knorb und tippte missmutig auf den Ventilen seiner Tuba. „Ohne Pflaumenmus keine Inspiration.“ Rieu, der alte Schlickefänger, hatte sofort eine Idee. Er kannte die merkwürdigen Logistik-Gewohnheiten der Ruhrbarone. „Krupp fliegt jeden Tag von Lohausen nach New York. Vertragskram, Ersatzteile, Protokolle. Vielleicht passt da ein Kistchen Pflaumenmus mit rein.“ Er griff zum Telefon. „Berthold? Ja, André Rieu hier. Problem: Knorb hängt durch. Kein Pflaumenmus. Verstehst du?“ Berthold Beitz verstand. Natürlich verstand er. Er schickte Mehmet, seinen Assistenten – den die Leute mit spitzer Zunge „Kammertürken“ nannten. Mehmet war pflichtbewusst, immer korrekt gekleidet: dunkelblauer Anzug, hell...

Knorbs Tuba-Triumpf in Lohausen

Der erste Termin der Welttournee sollte das Sydney Opera House sein. Von Düsseldorf aus sollte es losgehen, das Trio der Unwahrscheinlichkeiten: Gheorghe Zamfir mit seiner Panflöte, André Rieu mit seiner Violine und Werner Knorb mit seiner Tuba. Schon am Schalter der Airline spitzte sich die Lage zu. Rieu und Zamfir hatten sich jeweils einen ganzen Dreierblock reservieren lassen – selbstverständlich für sich selbst ("Man will ja mal die Beine ausstrecken.") und ihre unersetzlichen Instrumente. Knorb hatte bescheidener kalkuliert: zwei Plätze, einer für ihn, einer für seine Tuba. Doch die Mitarbeiterin hinter dem Schalter schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, die Tuba muss in den Frachtraum.“ Rieu fuhr empört dazwischen: „Unmöglich! Wissen Sie überhaupt, welche Töne Sie da erfrieren lassen wollen?“ Die Mitarbeiterin blickte streng von Rieu zu Knorb. „Mal davon abgesehen – er... ist ein Tier. Für ihn gilt die Boxenpflicht.“ Stille. Zamfir starrte sie an, Rieu: "Er? Verd...

Werner Knorb – Die Symphonie des Unerwarteten

  Werner Knorb war längst eine lokale Legende. Mülheims Jazzclub „Alte Lampe“ platzte aus allen Nähten, sobald er die Tuba ansetzte. Die Leute kamen wegen seines rauen, aber gefühlvollen Tons. An einem verregneten Abend saß ein unscheinbarer Mann mit Hut in der hintersten Ecke: Gheorghe Zamfir, Meister der Panflöte. Er hatte von dem Schimpansen gehört, der Tuba spielte. Als Werner die ersten Töne aus dem Messing holte, blieb Zamfir wie angewurzelt. Er hörte nicht bloß Musik – er hörte eine Seele, die durch Metall sang. Nach dem Konzert trat er an Werner heran, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte leise: „Ihr Klang ist die Erde. Meiner ist der Himmel. Wollen wir sie zusammenbringen?“ Wenige Tage später trafen sie sich im Proberaum. Zamfir griff zur Panflöte, Werner antwortete barfuß und mit floraler Brille auf seiner Tuba. Das klang schon ungewöhnlich genug – bis André Rieu, neugierig geworden, die Tür aufstieß. Erst grinste er über den „Affen mit Tuba“. Doch als die erst...

Pflaumenmus to Birdland: Knorbs Jazzwunder an der Aktienstraße

Die Alte Lampe an der Aktienstraße in Mülheim war mehr als nur eine Jazzkneipe. Die Wände waren vom Rauch der Jahrzehnte geschwärzt, die Tische klebten, und die Gesichter, die man hier sah, gehörten fast alle zur Familie. Man musste keine Legende sein, um hier aufzutreten, aber die Bühne war bekannt dafür, Musiker in eine zu verwandeln. An diesem Abend kündigte Mülheims bekanntester Trompeter, Helmut Schlitt, einen besonderen Gast an: „Meine Damen und Herren, heute begrüßen wir einen ganz besonderen Künstler. Einen waschechten Jazz-Schimpansen. Ja, Sie haben richtig gehört. Aber ich lasse ihn sich am besten selbst vorstellen.“ Ein Tuscheln ging durch den Raum. Ein Schimpanse? Dann trat Werner Knorb im Batikhemd, barfuß wie immer und mit seiner floralen Brille, ans Mikrofon. „Ich mache es kurz“, sagte er. „Mein Motto für heute: No sex, no drugs, no Dixieland.“ Der Witz saß. Ein Lachen ging durch den Raum. Knorb hob die Tuba an, atmete tief ein – und plopp . Ein seltsam dumpfes Geräusch....