"Il es là, il est là, il es là", kläfft Langhaardackel Fritz. Rauhaardackel Gustav stimmt ein: "So. Dann ab zur Tür."
Vor dem ehemaligen Pumpwerk Alte Emscher, das heute als Jazzlabor von Prof. Dr. Werner Knorb dient, hält ein Citroën DS, bordeauxrot. "Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben." Der Professor eilt auf den Parkplatz. "Nous sommes ravis de vous accueillir, Richard ! On se tutoie ?"
"Werner, bien sûr qu'on se tutoie. Super que ça ait marché. Un petit bonjour aux toutous. Laisse-moi d'abord arriver. Bouchon. Bouchon. Ich komm aus Bonn. Hatte heute Nachmittag eine Concert im Münster."
Galliano nimmt sein Akkordeon vom Rücksitz, Wirft es über die Schulter und stapft ins Jazzlabor. Fritz hat Cannapés für einen Apéro vorbereitet, "Möchten Sie mal kosten?" - "Warum so steif, Leute", Galliano schnappt sich eine handvoll von den grazielen Köstlichkeiten und spült sie mit einem kräftigen Schluck eiskaltem Minervois runter, den Fritz auf einem Beistelltisch in einer Karaffe vorbereitet hat.
Gustav, wie immer kurz und knapp: "So. Dann legen wir mal los."
Sofort erfüllt die warme, melancholische Melodie von "Tango Pour Claude" das Jazzlabor. Gallianos Akkordeon haucht die sehnsüchtigen Klänge, der Professor begleitet ihn gefühlvoll auf der Tuba.
Und tatsächlich! Langhaardackel Fritz beginnt, sich elegant im Rhythmus zu wiegen. Er stupst Rauhaardackel Gustav an, der zunächst etwas unwillig dreinblickt, aber dann legen sie los. Es ist ein ungewöhnliches, aber umso charmanteres Tango-Ballett.
Gustav: "So viel Leidenschaft... da kriegt man ja Knoten in die Dackelbeine!"
Das passiert nicht alle Tage: Vor dem rostigen Tor des ehemaligen Pumpwerks Alte Emscher – von Knorb liebevoll 'Jazzlabor' genannt – setzt der schneeweiße Cougar der Luftwaffe auf. Seitentür auf, hydraulisches Zischen. Aus dem Heli steigt Majorin Sina Dornfeld (Rufzeichen ‚Eule‘) in makelloser Uniform, ihre Augen scannen das Gelände, bis sie den abflugbereiten Professor mit seinen beiden Dackeln entdeckt. Majorin Dornfeld nimmt unsere drei Freunde persönlich in Empfang. Prof. Dr. Werner Knorb, barfuß wie immer, florale Brille, Batikhemd. Den eingeschlagenen Goldrahmen mit der Geburtsurkunde von Trumps Großvater unterm Arm. Idee: Fritz. Beschaffung: Gustav. Goldene Rahmung: Der Professor. Es geht zum Militärflugplatz Köln-Wahn. Merz wartet schon vor dem Regierungsflieger. Um ihn: Aktenmänner, Uniformen, diskrete Sicherheitsleute mit Knopf im Ohr. Merz: „Werner. Na klar. Wer sonst, wenn’s goldgerahmt sein soll.“ Knorb: „Fassung für den Wahnsinn. Und das im wortwörtlichen Sinn.“ M...
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