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Es werden Posts vom Juli, 2020 angezeigt.

Oma-Boy und die tausend Tetraeder

Bild von ddzphoto auf Pixabay Die Geschichte von Oma-Boy und der Langhaardackeldame Nelly wäre keine  schöne Geschichte, wenn ich nicht noch eine nachklappen könnte. Oma-Boy war ja nicht meine Oma, sondern Helga Wurst war die Oma der Kinder von nebenan. Ihr angestammtes Habitat - und das von Langhaardackeldame Nelly - war folglich nicht der Mitzwinkel, sondern sie wohnte im Schatten des Klärwerks an der Boye in Bottrop-Boy. Nun hat Boy wenig Beschauliches zu bieten. Aber: Zwischen Welheim, Batenbrock und Eigen, gibt es mit der Eisdiele Pizzinato, der Speisegaststätte Haus Rita und dem Lebensmittelgeschäft von Herrn Triebe alles, was das Leben lebenswert macht. Zwei Mal in der Woche ist sogar gehöriges Leben und Treiben in Boy angesagt, denn dienstags und freitags ist Markt. Dann konnte man in den frühen 70ern ein eigentümliches Trifolium über die Horster Straße zum Boyer Markt wackeln sehen. Vorneweg zog Langhaardackeldame Nelly, mit dem sicheren Wissen, am Metzgerwagen einen ordentli

Oma-Boy und das Teckel-Trauma

Wenn man als junger Mensch seine Großeltern noch lebend antrifft, gibt es ein gravierendes Problem: Wie soll man sie nennen? Bild von HansPeter Schröer auf Pixabay Ich seh' die Schlauberger schon aus der Hecke kriechen, die sagen:"Dann nenn' sie doch einfach Oma und Opa!" Jaha, kann man machen. Aber: Es gibt jeweils zwei! Zwei Opas und zwei Omas. Und schon ist oben genanntes Problem wieder da. Moderne Freunde der Signifik begegnen der Sache mit sprachreformatorischen Bemühungen, indem sie versuchen, die Homophonie durch Okkasionalismen zu  entschärfen. Die Schaberniaks sind dann Oma und Opa. Die Welkenschröters heißen fortan Omi und Opi. Wobei Omi-Welkenschröter als Eigenbezeichnung bei Oma bleibt. - "Omi? Nee, ich bin doch die Oma! Soll doch die Schaberniak die Omi sein." - Und Opa-Schaberniak sagt:"Ich bin der Kurt." Was aber auch nicht geht, wegen Onkel Kurt von der Welkenschröter-Seite her. Hoffnungslos. Nun bin ich in einer Zeit

Das 13. Heilwasser von Karlsbad

Halma. Es ist das Schach des kleinen Mannes. Und unser Opa war 1946 Stadtmeister. Ja, da guckt ihr, ne? Das Endspiel am Sternbrett fand in der Wohnküche meiner Großeltern im dritten Stock des damaligen Zeppelinhauses an der Verbandsstraße statt. Verlierer der denkwürdigen Partie war Erich, genannt Schaltermann, G. Erichs Frau, Mimi, behauptete noch Jahre später, unser Opa hätte mit Becherovka nachgeholfen. - „Euer Opa hat dem Erich doch einen Becherbitter nach dem anderen eingekippt. Als mein Mann einen im Koffer hatte, hat Euer Opa den Erich regelrecht abgeschlachtet. Hüpf, hüpf, hüpf. Mit den Püppchen und dann war er schon im Ziel. Der Erich hat mir doch noch am selben Abend alles haarklein erzählt. Eine Frechheit war das von Eurem feinen Herrn Opa!“ Nun, dazu ist einiges zu sagen: 1. Frau G. war gar nicht dabei. Dabei waren: Unser Opa (logisch), Erich G., der Schaltermann, (auch logisch), meine Oma, die jüngste Schwester von meiner Oma, Tante Grete und mein Vater (damals 20)