Willem, Vater von Professor Dr. Werner Knorb, war kein stiller Typ. Im Zoo Duisburg im Gehege gleich hinter dem Flamingoteich – war er jahrelang der inoffizielle Taktgeber des Affenhauses. Ein echter Primus unter den Primaten, gebaut wie ein Hüne. Sein Stammbaum? Zoointern lückenhaft dokumentiert. Man sagt, seine Vorfahren stammten ursprünglich aus dem Burger’s Zoo in Arnheim, aber Willem selbst war längst eine Institution: aufgewachsen in der dritten Generation in Menschenobhut, mit ausgeprägtem Geltungsdrang und einer Vorliebe für große Auftritte. Besonders vor der Fütterung. Denn Willem spielte. Nicht etwa Instrumente. Nein: Er spielte Napf. Einen schlichten Blechnapf, den er sich mit einem Bambusstab zur Klangskulptur umbaute. Seine Rhythmen waren keine Improvisation, sondern Erhebung. Fein verästelt wie balinesisches Gamelan – ohne Noten, ohne Regeln, aber mit Präsenz. „Wenn Willem loslegte“, erinnerte sich einmal Marion Ahlers , langjährige Pflegerin, „da war es muc...
Der hinterste Winkel des Internets