Halma. Es ist das Schach des kleinen Mannes. Und unser Opa war 1946 Stadtmeister. Ja, da guckt ihr, ne? Das Endspiel am Sternbrett fand in der Wohnküche meiner Großeltern im dritten Stock des damaligen Zeppelinhauses an der Verbandsstraße statt.
Verlierer der denkwürdigen Partie war Erich, genannt Schaltermann, G.
Erichs Frau, Mimi, behauptete noch Jahre später, unser Opa hätte mit Becherovka nachgeholfen. - „Euer Opa hat dem Erich doch einen Becherbitter nach dem anderen eingekippt. Als mein Mann einen im Koffer hatte, hat Euer Opa den Erich regelrecht abgeschlachtet. Hüpf, hüpf, hüpf. Mit den Püppchen und dann war er schon im Ziel. Der Erich hat mir doch noch am selben Abend alles haarklein erzählt. Eine Frechheit war das von Eurem feinen Herrn Opa!“
Nun, dazu ist einiges zu sagen:
1. Frau G. war gar nicht dabei. Dabei waren: Unser Opa (logisch), Erich G., der Schaltermann, (auch logisch), meine Oma, die jüngste Schwester von meiner Oma, Tante Grete und mein Vater (damals 20), aber nur kurz. Kein Interesse an Halma-Wettbewerben.
2. Erich G. hatte nachweislich seine Lesebrille nicht dabei. Denn Tante Grete („Ich wollte eigentlich noch die Revolverblätter durchgehen, bevor die runter zu den Vermietern gehen.“) hatte Erich ihre Lupe angeboten, die Erich mit den Worten:„Halma mit der Lupe spielen. Ich bin doch kein Idiot nicht,“ ausschlug.
3. Becherovka wurde erst ab 1950 in der Schnapsfabrik am Karlsbader Weg in Lizenz gebraut.
Mitte der 70er-Jahre habe ich unseren Opa zu dem Drama am Sternbrett befragt:
„Ob der Schaltermann einen im Koffer hatte, nee glaube ich nicht. Der war ja Monteur bei Kehrs in der Schalterfabrik. Die haben die Schalter immer mit Becherovka geölt. Weißte Bescheid.“ -
„Aber Opa, das kann doch nicht sein. Wo sollte der Becherovka denn her sein? Die Schnapsfabrik am Karlsbader Weg gab es doch noch gar nicht.“ -
„Becherovka hatte wir eigentlich immer im Haus. Konntest du gegenüber in der Sonnenapotheke kaufen. Der Apotheker verkaufte das als das 13. Heilwasser von Karlsbad.“ -
„Und wieso hat der Erich dann verloren?“ -
„Der Schaltermann hatte die Brille nicht mit. Die Mimi war ja zu knickerig für eine eigene Brille und da hat sie sich die vom Erich immer ausgeliehen. Ja, und dann ist er ohne Brille zum Endspiel gekommen. Grete hatte ihm dann noch ihre Lupe geben wollen, die wollte der Schaltermann aber nicht. Er wär doch kein Idiot nicht. Hat er gesagt. Da hab ich eine schöne Leiter am roten Zacken vorbei aufgebaut. Die hat der Erich wohl nicht gesehen. Ja, und dann hüpf, hüpf, hüpf hatte ich meine Püppkes im Ziel und war Stadtmeister. Haben wir noch einen Becherovka drauf getrunken. Dann waret halb sechs und der Schaltermann musste nach der Mimi zum Abendessen.“
Verlierer der denkwürdigen Partie war Erich, genannt Schaltermann, G.
Erichs Frau, Mimi, behauptete noch Jahre später, unser Opa hätte mit Becherovka nachgeholfen. - „Euer Opa hat dem Erich doch einen Becherbitter nach dem anderen eingekippt. Als mein Mann einen im Koffer hatte, hat Euer Opa den Erich regelrecht abgeschlachtet. Hüpf, hüpf, hüpf. Mit den Püppchen und dann war er schon im Ziel. Der Erich hat mir doch noch am selben Abend alles haarklein erzählt. Eine Frechheit war das von Eurem feinen Herrn Opa!“
Nun, dazu ist einiges zu sagen:
1. Frau G. war gar nicht dabei. Dabei waren: Unser Opa (logisch), Erich G., der Schaltermann, (auch logisch), meine Oma, die jüngste Schwester von meiner Oma, Tante Grete und mein Vater (damals 20), aber nur kurz. Kein Interesse an Halma-Wettbewerben.
2. Erich G. hatte nachweislich seine Lesebrille nicht dabei. Denn Tante Grete („Ich wollte eigentlich noch die Revolverblätter durchgehen, bevor die runter zu den Vermietern gehen.“) hatte Erich ihre Lupe angeboten, die Erich mit den Worten:„Halma mit der Lupe spielen. Ich bin doch kein Idiot nicht,“ ausschlug.
3. Becherovka wurde erst ab 1950 in der Schnapsfabrik am Karlsbader Weg in Lizenz gebraut.
Mitte der 70er-Jahre habe ich unseren Opa zu dem Drama am Sternbrett befragt:
„Ob der Schaltermann einen im Koffer hatte, nee glaube ich nicht. Der war ja Monteur bei Kehrs in der Schalterfabrik. Die haben die Schalter immer mit Becherovka geölt. Weißte Bescheid.“ -
„Aber Opa, das kann doch nicht sein. Wo sollte der Becherovka denn her sein? Die Schnapsfabrik am Karlsbader Weg gab es doch noch gar nicht.“ -
„Becherovka hatte wir eigentlich immer im Haus. Konntest du gegenüber in der Sonnenapotheke kaufen. Der Apotheker verkaufte das als das 13. Heilwasser von Karlsbad.“ -
„Und wieso hat der Erich dann verloren?“ -
„Der Schaltermann hatte die Brille nicht mit. Die Mimi war ja zu knickerig für eine eigene Brille und da hat sie sich die vom Erich immer ausgeliehen. Ja, und dann ist er ohne Brille zum Endspiel gekommen. Grete hatte ihm dann noch ihre Lupe geben wollen, die wollte der Schaltermann aber nicht. Er wär doch kein Idiot nicht. Hat er gesagt. Da hab ich eine schöne Leiter am roten Zacken vorbei aufgebaut. Die hat der Erich wohl nicht gesehen. Ja, und dann hüpf, hüpf, hüpf hatte ich meine Püppkes im Ziel und war Stadtmeister. Haben wir noch einen Becherovka drauf getrunken. Dann waret halb sechs und der Schaltermann musste nach der Mimi zum Abendessen.“
Kommentare