Direkt zum Hauptbereich

One Fine Day

Es ist schon scheiße, wenn man nach einer 4 Kilometer langen Abfahrt von der Côte de Meisenburg vor der Haustür ankommt und feststellt: Ups, den Schlüssel für diese Tür habe ich wohl samt Lanyard und aller anderen wichtigen Schlüssel für Fahrradschloss, Garage und Auto in der Mittagspausenjacke gelassen, die im Büroschrank hängt.

Noch scheißer ist es, wenn man zwar bei drei verschiedenen Leuten in der Nachbarschaft Schlüssel deponiert hat, und man sich flüchtig erinnert, wie man eben noch dem Nachbarn zugewunken hat, der zum Einkaufen gefahren ist - und die anderen beiden auch nicht antrifft.


Am scheißesten ist es, wenn man sich dann entschließt, doch noch einmal zum Büro zu fahren, um den Schlüsselbund zu holen und sich sagt: Du hattest schon in der Abfahrt das Gefühl, zu wenig getrunken zu haben und die Beine waren auch nicht top. Du solltest ein Päckchen Gel mit mindestens einem halben Liter Wasser runter spülen - um dann festzustellen, dass man zwar ein Gel im Rucksack hat, aber kein Wasser. Dann ist es interessant, wenn man vor sich im Getränkemarkt einen Kunden hat, der zum ersten Mal in seinem Leben zwei  Kisten Veltins leicht mit einer EC-Karte zahlen möchte, dafür eine gefühlte Dreiviertelstunde braucht und man eigentlich nur 'ne Flasche Wasser kaufen möchte.
--
En bald.

Kommentare

Chris Kurbjuhn hat gesagt…
Schalke-Bier in der Leicht-Variante? Wer sowas trinkt, disqualifiziert sich selbst.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sonderfolge: Operation Goldrahmen

Das passiert nicht alle Tage: Vor dem rostigen Tor des ehemaligen Pumpwerks Alte Emscher – von Knorb liebevoll 'Jazzlabor' genannt – setzt der schneeweiße Cougar der Luftwaffe auf. Seitentür auf, hydraulisches Zischen. Aus dem Heli steigt Majorin Sina Dornfeld (Rufzeichen ‚Eule‘) in makelloser Uniform, ihre Augen scannen das Gelände, bis sie den abflugbereiten Professor mit seinen beiden Dackeln entdeckt. Majorin Dornfeld nimmt unsere drei Freunde persönlich in Empfang. Prof. Dr. Werner Knorb, barfuß wie immer, florale Brille, Batikhemd. Den eingeschlagenen Goldrahmen mit der Geburtsurkunde von Trumps Großvater unterm Arm. Idee: Fritz. Beschaffung: Gustav. Goldene Rahmung: Der Professor. Es geht zum Militärflugplatz Köln-Wahn. Merz wartet schon vor dem Regierungsflieger. Um ihn: Aktenmänner, Uniformen, diskrete Sicherheitsleute mit Knopf im Ohr. Merz: „Werner. Na klar. Wer sonst, wenn’s goldgerahmt sein soll.“ Knorb: „Fassung für den Wahnsinn. Und das im wortwörtlichen Sinn.“ M...

Jazz mit Fell – Professor Knorb und seine Tour de Tuba

  Professor Dr. Werner Knorb – Jazz-Schimpanse, Tuba-Virtuose, florale-Brillen-Liebhaber – und: Deutschlands einziger Jazzprofessor. Das allein würde schon reichen, um sich ein Denkmal aus Notenschlüsseln zu gießen. Aber Knorb wäre nicht Knorb, wenn er es dabei belassen hätte. Seine Habilitation bei Roger Bobo? Kein trockenes Papier,  sondern eine wuchtige, an Pendereckis Polymorphia orientierte Version des Tuba-Stücks „Kreuz Kaiserberg“, von Bobo kommentiert mit: „Werner, das ist entweder genial – oder ein Notruf aus dem Untergrund.“ Knorb brummte nur. Die Aufnahme landete später, getarnt unter Pseudonym, auf dem legendären Album „Tuba Libera“ – ein Meilenstein für all jene, die Tuba nicht mehr nur mit Märschen assoziieren. Für seine Promotion zog er alle Register – und blies „The Lonely Shepherd“ auf der Tuba so sehnsuchtsvoll, dass Gheorghe Zamfir, Papst der Panflöte, zu Tränen gerührt war. Was folgte, war eine zweijährige Tour mit Zamfir und André Rieu: Rio, Tokio, Sydne...

Brass Beauty – Folge IV: Gonna Go Fishin’

  Ein kühler verregneter Mittwochabend im Mai. Gustav und Fritz , die beiden Dackel von Prof. Dr. Werner Knorb , flitzen kläffend zur Tür des Jazzlabors in Meiderich. Knorb schaut von seiner Tuba auf, leicht überrascht. „Geplant war doch heute irgendwie nichts“, murmelt er und stellt die Politur beiseite. Ein Klopfen folgt, und an der Tür steht Jenny Evans – im  abgewetzten weißen Mantel mit einem Notenheft unter dem Arm und einem schelmischen Lächeln im Gesicht. "Werner, ich habe ein Attentat auf Dich vor. Erinnerst du dich? Muffathalle, '99. Du hast backstage eine ganze Kanne von meinem Earl Grey getrunken.“ "Gab ja nix Vernüftiges." Sie lachen. Knorp bittet sie herein. Das Jazzlabor riecht nach Kolophonium, nassem Notenpapier und einer Prise Melancholie. "Erinnerst Du Dich, nach dem Konzert, als wir ‘Für eine Nacht voller Seligkeit’ gespielt haben?“ Knorb lächelt, greift zur Tuba und nickt. „Peter Kreuder. Klassiker. Gustav, Fritz macht uns mal 'ne Flasc...