Wir torkeln gerade aus dem Deisterstübchen. Genial. Als wäre ich gestern erst da gewesen. Leckere frische Calmare, Gambas dazu Albarino seeehr freundlich kalkuliert. Eiskalt. Pulle bleibt am Tisch. Dass der Laden voll ist brauche ich nicht zu erwähnen, aber dass mein Stammbrett noch frei war werte ich als Fügung. R wollte mitkommen - hat aber reißen lassen. Schade. Waren also nur noch die Gattin und ich. Die eigentlichen Protagonisten hatten schon gegen 9 kapituliert. Little Madrid ist eine Reise wert. ¡Gracias!
Professor Dr. Werner Knorb – Jazz-Schimpanse, Tuba-Virtuose, florale-Brillen-Liebhaber – und: Deutschlands einziger Jazzprofessor. Das allein würde schon reichen, um sich ein Denkmal aus Notenschlüsseln zu gießen. Aber Knorb wäre nicht Knorb, wenn er es dabei belassen hätte. Seine Habilitation bei Roger Bobo? Kein trockenes Papier, sondern eine wuchtige, an Pendereckis Polymorphia orientierte Version des Tuba-Stücks „Kreuz Kaiserberg“, von Bobo kommentiert mit: „Werner, das ist entweder genial – oder ein Notruf aus dem Untergrund.“ Knorb brummte nur. Die Aufnahme landete später, getarnt unter Pseudonym, auf dem legendären Album „Tuba Libera“ – ein Meilenstein für all jene, die Tuba nicht mehr nur mit Märschen assoziieren. Für seine Promotion zog er alle Register – und blies „The Lonely Shepherd“ auf der Tuba so sehnsuchtsvoll, dass Gheorghe Zamfir, Papst der Panflöte, zu Tränen gerührt war. Was folgte, war eine zweijährige Tour mit Zamfir und André Rieu: Rio, Tokio, Sydne...
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