Am 30. Mai 2010 war Weltuntergang. Zumindest Weltuntergangsstimmung am Abendbrottisch meiner Mutter. Sie säbelte in eine Tomate rein, es machte knacks und der Holzgriff ihres Tomatenmessers war unkittbar auseinandergebrochen."Jetzt ist das auch kaputt." Dazu muss man wissen, es handelte sich nicht um irgendein Tomatenmesser, sondern es war das erste eigene Tomatenmesser, das meine Mutter sich nach Flucht und Vertreibung, Zoff zu Hause und Migration nach Schweden im Dienste des schwedischen Hochadels geleistet hatte. Tomatenmesser genießen übrigens im pommerschen Zweig meiner Familie hohes Ansehen und dürfen bei keinem Abendbrot fehlen. Die zugehörigen Tomaten werden ganz und gar jungfräulich in einer extra Schale mit Pfeffer- und Salzstreuer auf den Tisch gestellt und dann ritualhaft verzehrt. Die Tomaten werden Geviertelt, mit Salz und Pfeffer bestreut und wandern dann mit dem Gabelfortsatz des Tomatenmessers in den Mund. Als Kinder hatten wir einen riesigen Spaß mit d...
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