Dass der Mitzwinkel kein gewöhnlicher Winkel ist, sondern der hinterste Winkel, beweist der Besuch der beiden Päpste.
Um zu erfahren, dass die Côte de Meisenburg keine gewöhnliche Bergetappe ist, wird ein langer und konzentrierter Blick auf die späten 70er-Jahre notwendig:
1977. Was für ein Sommer. Blau und mit orangenen Elefanten besetzt, war die Schultüte, die ich zum quittegelben Ostfriesennerz vor dem Hexenhäuschen von Hausmeister Frerix trug.
Gelb war überhaupt die Farbe dieses Sommers. Fleurance im Arrondissement Condom. Der 30. Juni. Didi Thurau. Nur 5 Kilometer contre la montre. Und wir hatten das yellow jersey des Gesamtführenden.
Es sollte noch besser kommen: Bordeaux. Dem Kannibalen fast eine Minute abgeknöpft. Über zwei Wochen dauerte der Traum in gelb. Was dann in den Alpen folgte - Schwamm drüber. Fünfter vor Merckx - immerhin.
Die Radsportbegeisterung 1.0 in .de war da.
Zwei Jahre gingen ins Land. Der Nachbarsjunge T. fuhr schon Renn- und ich immer noch den gekröpften französischen Trainingsbügel zum grünen Hercules mit Sachs Torpedo Dreigang-Nabenschaltung (schwarzer Hebel) und Rücktritt. ("Quatsch. Von dem Ochsenlenker bekommst Du nur einen krummen Rücken." Seltsam. Didi hatte das nie jemand vorgeworfen.)
1979. Der 11. August. Die Deutschland Tour kommt nach Kettwig!
Nun ja, nicht ganz. Deutschland Tour hieß sie eigentlich nicht, sondern Internationale Vitamalz-Rundfahrt. Und komischerweise endete sie nicht mit einer Sprintankunft im Mitzwinkel, sondern die Etappe 6a führte über 104 Kilometer vom beschaulichen Hürth ins mondäne Rüttenscheid.
Mein Vater, T. und ich hatten uns auf den Weg gemacht und eine aussichtsreiche Position auf der Côte de Meisenburg eingenommen.
Kettwigs Kinderpolizist Onkel Herbert düste mit dem weißen Käfer die Piste rauf und runter. Dann kamen Mopedfahrer und versuchten uns von der Straße zu vertreiben. Werbefahrzeuge von Piz-Buin, Eis Warncke und dem Malzbiersponsor.
Ich bilde mir ein, Sean Kelly mit schwarzem Sturzriemen auf dem Kopf gesehen zu haben.
En bald.
Um zu erfahren, dass die Côte de Meisenburg keine gewöhnliche Bergetappe ist, wird ein langer und konzentrierter Blick auf die späten 70er-Jahre notwendig:
1977. Was für ein Sommer. Blau und mit orangenen Elefanten besetzt, war die Schultüte, die ich zum quittegelben Ostfriesennerz vor dem Hexenhäuschen von Hausmeister Frerix trug.
Gelb war überhaupt die Farbe dieses Sommers. Fleurance im Arrondissement Condom. Der 30. Juni. Didi Thurau. Nur 5 Kilometer contre la montre. Und wir hatten das yellow jersey des Gesamtführenden.
Es sollte noch besser kommen: Bordeaux. Dem Kannibalen fast eine Minute abgeknöpft. Über zwei Wochen dauerte der Traum in gelb. Was dann in den Alpen folgte - Schwamm drüber. Fünfter vor Merckx - immerhin.
Die Radsportbegeisterung 1.0 in .de war da.
Zwei Jahre gingen ins Land. Der Nachbarsjunge T. fuhr schon Renn- und ich immer noch den gekröpften französischen Trainingsbügel zum grünen Hercules mit Sachs Torpedo Dreigang-Nabenschaltung (schwarzer Hebel) und Rücktritt. ("Quatsch. Von dem Ochsenlenker bekommst Du nur einen krummen Rücken." Seltsam. Didi hatte das nie jemand vorgeworfen.)
1979. Der 11. August. Die Deutschland Tour kommt nach Kettwig!
Nun ja, nicht ganz. Deutschland Tour hieß sie eigentlich nicht, sondern Internationale Vitamalz-Rundfahrt. Und komischerweise endete sie nicht mit einer Sprintankunft im Mitzwinkel, sondern die Etappe 6a führte über 104 Kilometer vom beschaulichen Hürth ins mondäne Rüttenscheid.
Mein Vater, T. und ich hatten uns auf den Weg gemacht und eine aussichtsreiche Position auf der Côte de Meisenburg eingenommen.
Kettwigs Kinderpolizist Onkel Herbert düste mit dem weißen Käfer die Piste rauf und runter. Dann kamen Mopedfahrer und versuchten uns von der Straße zu vertreiben. Werbefahrzeuge von Piz-Buin, Eis Warncke und dem Malzbiersponsor.
Ich bilde mir ein, Sean Kelly mit schwarzem Sturzriemen auf dem Kopf gesehen zu haben.
En bald.
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